Review

Magda Rot

Soft Metallics

Return To Disorder • 2023

Magda Rot heißt eigentlich Magdalena Rojas, hat ihren Künstlernamen aber ihrem Wohnort Berlin entsprechend germanisiert. Eigentlich stammt sie aus Chile, einem Land, das nicht unbedingt als Electro-Bastion gilt, sondern in der Geschichtsschreibung der elektronischen Musik vor allem aufgrund von (Tech-)House-Künstlern wie Ricardo Villalobos, Luciano und Matias Aguayo oder Experimental-Koryphäen wie Nicolas Jaar oder Cristian Vogel von sich reden machte. Magda Rot hat mit diesen Genres nichts am Hut. Ihr Sound klingt düster, für die Dunkelheit konzipiert. Kein Wunder, dass sie ihre Debüt-EP »Soft Metallics« auf Helena Hauffs Label Return To Disorder veröffentlicht. Schon in ihrem Beitrag zur Reihe »fabric presents« aus dem letzten Jahr hatte die Hamburgerin einen von Magda Rots Tracks integriert, nun bietet sie vier neuen Nummern ein Zuhause.

Dabei kommt konventioneller Electro im besten Sinne rum, der besonders den Kellerasseln unter der ravenden Zunft schmecken dürfte. Magda Rot steht merklich auf ein aufgeräumtes Klangbild, isoliert die einzelnen Elemente ihrer Beats voneinander und lässt sie nur über die Distanz kommunizieren. Auf »Triads« schmieren drexciyanische Scheibenwischer-Synths, ehe Industrial-Akkorde eine sinistre Grundstimmung setzen, die für den Rest der EP aufrechterhalten wird. Jeder Track drückt dabei auf eine andere Art und Weise in die Magengrube. Bei »Black Sense« ist es die Bassline, bei »Coincidence« das Zusammenspiel aus Hi-Hat-Nervosität und beruhigenden Pads und bei »Unusual Theory« die funkigen Synths, die an Genre-Vordenker aus Übersee erinnern.