Review

Meilyr Jones

2013

Moshi Moshi • 2016

Sich berappeln und ganz von vorn beginnen, dachte sich wohl Meilyr Jones nach der Auflösung seiner Band Race Horses und dem Ende seiner Beziehung. Für sein erstes Soloalbum »2013« ließ sich der Waliser von einer Reise nach Rom im – klar – Jahr 2013 inspirieren. Die ewige Stadt hat nicht nur bei den Stücken »Rome« und »Rain In Rome« schon in den Titeln deutlichen Eindruck hinterlassen, denn durch das gesamte Werk weht ein Hauch von Hochkultur und längst vergangenen Zeiten. Für seinen Art-Pop stellte Jones aus seinem Freundeskreis ein ganzes Orchester zusammen, das nun mit Streichern und Bläsern die richtigen Akzente setzt. Mal elegisch, dann wieder dem Pathos huldigend, allerdings ohne dabei ins Pompöse zu gleiten, stellen sich alle Arrangements stets in den Dienst der Songs und ergänzen fabelhaft Meilyr Jones’ jubilierende Gesangsmelodien. Einzig das rockigere »Strange Emotional« mit dem Vibe von David Bowies »Rebel Rebel« und mit einem an »Smoke On The Water« erinnernden Gitarrenriff bildet eine Ausnahme von der orchestralen Untermalung. So vielschichtig, abwechslungsreich und erhaben ist »2013« geworden, dass man seine Inspirationsquellen von Berlioz bis Byron nahezu herauszuhören vermag. Mit einem weiten Blick zurück gelingt dieser gut orchestrierte Neustart wie von selbst.

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Meilyr Jones
2013
ab 9.99€