Review Hip-Hop

Mike Ladd

Welcome To The Afterfuture

Va Va • 2015

»Welcome To The Afterfuture«, Mike Ladds zweites Album aus dem Jahre 2000, gibt es dank Va Va Records jetzt wieder auf Vinyl. Das Werk zeigt Größe in allen Facetten, in denen sich der in Boston geborene Musiker disziplinarisch hervortut: Mike Ladd spielte Bass und Schlagzeug in Garagenbands, während sein Talent als Lyriker durch Buch- und Magazin-Veröffentlichungen gewürdigt wurde. Ansätze seines inzwischen forcierten Vordringens in jazzige Gefilde sind ebenfalls schon inhärent. Das Album markiert ein Glanzlicht innerhalb jener Releases, die Hip Hop um die Jahrtausendwende neue Richtungen wiesen. Dass Company Flow das einzige Feature bestreiten, verwundert entsprechend nicht, ebenso wenig die Veröffentlichung seinerzeit via Ozone, jenem Label also, dass auch Anti-Pop Consortium herausbrachte. »Welcome To The Afterfuture« ist ein weitschweifig unternommener, kritischer Blick in Vergangenheit und Zukunft, zusammengeführt in elektronischen Lo-Fi-Spielereien, ständig durchkreuzt von Rock-Attitüde, Afrobeat, Soul und soundtrackhaften Wagnissen, und der Funk trieft auch dann noch aus jeder Pore, wenn das Ganze ins All abzuheben droht. Wobei: Eine Drohung ist das nicht, eher ein Versprechen, eingelöst auch auf lyrischer Seite. Mike Ladd findet für jeden Song eigene Ansätze und Ausdrucksweisen, seine Kettenraucher-Raps sind ein- und weitsichtig und immer gut platziert, was bedeutet, dass einige Tracks auch ohne Text auskommen. Insgesamt zeigt er, wie man der Endzeit tänzerisch begegnen kann, ohne missmutig zu werden. Oder, um es mit den ersten Worten des letzten Titels, der wuchtigen Spoken-Word-Offenbarung »Feb. 4 ’99 (For All Those Killed by Cops)« zu sagen: »It’s all confused and beautiful.«

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