Review

Moodymann

Moodymann

KDJ • 2014

Dass Kenny Dixon Jr., der Moodymann, sein streng genommen sechstes Album nach sich selbst betitelt, ist vielleicht der Wink mit dem Zaunpfahl, dass der Mann angekommen ist. Bei sich selbst, bei seiner Musik, sonst wo, aber wer weiß das schon so genau. »Moodymann« ist dann aber tatsächlich sein persönlichstes Album. Voller Reminiszenzen an seinen Werdegang, angefangen Mitte der Neunziger mit dem unvergleichlichen »I can’t kick this feeling when it hits«, das hier im Intro gleich angerissen wird, hin zu seinem Signaturesong »Freeki MF«, als welcher er doch mancherorts selbst tituliert wird. »Moodymann« ist zudem aufgeladen voller Verweise auf seine persönliche Mensch- und Musikerwerdung, voller Verknüpfungen zu den musikalischen Einflüssen aus Soul, Jazz und Blues, zu seiner Heimatstadt Detroit, die hier in nonchalanten Adlibs/Intos aus Standup-Programmen oder Blaxplotation-Filmen angerissen wird, und kulturpolitischen Inspirationsquellen zwischen Last Poets, Gil-Scott Heron, Sly Stone oder Funkadelic. Letzteren widmet er auf dem grandiosesten aller Stücke auf dem Album, »Sloppy Cosmic« gar eine Coverversion, oder genauer gesagt, eine opulent aufgetragene Funkoper. So bleibt Kenny Dixon Jr. auf »Moodymann« weiterhin – Phrasenalarm – einzigartig. Schließlich gibt es niemanden auf der Welt, der die Stellschrauben von Soul, Jazz, Disco und House so gekonnt in Position dreht, dass sie für die Ewigkeit halten.