Review

Ode-Omore Osarenren & Ewaen Osetin Stars

Oyoetigbe – The Birth Of A Child

Dig This Way • 2019

Musik aus Nigeria, mal nicht aus den goldenen Siebzigern, sondern aus den späten 1980er Jahren. Ode-Omore Osarenren ließ seine Stimme auf »Oyoetigbe – The Birth Of A Child«, seiner ersten Platte – kleiner Google-Hinweis: er veröffentlichte später auch als Odomore Osarenren –, nicht allein von scharfen Trompeten-Fanfaren umrahmen, sondern packte Hochpräzisionsbeats dazu und sonderbar metallische oder flötenartig singende Synthesizer. Der Funk hat hier längst Bekanntschaft mit dem Slap Bass gemacht, klingt insgesamt sauberer, klarer als noch ein Jahrzehnt früher, was aber durch den mehrstimmigen, gern kehligen Gesang mehr als ausgeglichen wird. In der Besetzungsliste sollte man sich dabei übrigens nicht vom Namen Mike Gaspar in die Irre führen lassen. Der Mike Gaspar, der hier trommelt, ist allem Anschein nach nicht der portugiesische Schlagzeuger gleichen Namens, der später als Knüppler vom Dienst bei der Gothic Metal-Band Moonspell in Erscheinung trat. Auf »Oyoetigbe« stimmt jedenfalls der Groove, und passt sich nahtlos ins aufgeräumt-synthetisch grundierte Klangbild ein. In Kombination mit den Highlife-Gitarren geht das bestens in Ordnung. Wieder so ein Reissue, bei dem man sich nur wundern kann, was da noch alles so an Ungehörtem irgendwo auf der Welt auf offene Ohren wartet. Auch wenn die Archive nicht unendlich voll sein mögen: Mehr als ein Hörerleben fasst, ist es ganz bestimmt.