Zuerst der Löffel, jetzt die Gabel – bald hat Oscar Jerome das Herrengedeck beieinander. Gut, lustiger wird es hier nicht mehr; von nun an herrscht, ich verspreche es, der Ernst. Übrigens eine Tugend, die man im altehrwürdigen Jazz schon länger abgetreten hat – zugunsten der sogenannten jungen Menschen, die Miles Davis nur noch vom Hörensagen kennen und ihre Tagesfreizeit mit durchaus ernsthaften Tätigkeiten wie Drumcomputerprogrammieren oder Social-Media-Marketing verbringen. Kann man machen. Oder gleich nach London ziehen. Dort ist es mit Jazz ja gerade so wie mit dem Bösewicht bei Harry Potter: bloß nicht laut sagen, insgeheim aber total gut finden, weil das Abgründige ja immer auch ein bisschen geil ist.
Und so geht es mit Jerome und dieser Platte. The Fork ist Jazz durch die allerletzte Hintertür, eine Verschwörungstheorie gegen den Pop, ein trojanisches Pony, das man beim Glastonbury auftreten lassen kann oder in Montreux, ohne dass ihn aufgebrachte Genrepuristen mit – Achtung! – Heugabeln von der Bühne jagten. Muss man auch erst mal hinbekommen, nicht?

The Fork