Mal wieder so eine historische Platte, die an den Grundfesten eines eurozentristischen Popdiskurses rüttelt. Seien es die Funde und Wiederveröffentlichungen von Brian Shimkovitz auf Awesome Tapes from Africa oder auch die wunderbare Acid-Platte von Charanjit Singh »Ten Ragas to a Disco Beat«. Glücklicherweise werden in den letzten Jahren immer mehr Perlen hervorgekramt, die beweisen, dass auch von den anderen Enden der Welt grandiose Musik kommt. Raja Zahrs »Drums of Lebanon« ist genau so eine hübsche, scheinende Perle. Hier treffen arabische Perkussionsinstrumente auf analoge Synthesizer. Trance-induzierendes Getrommel und ganz fein gesetzte Synthi-Lines. Manchmal nur für wenige Momente gesetzt, im Closer der Platte »Dabke« ausgiebig ämulierte Flöten-Lines. Zusammen ergibt sich eine Monster-Disco-Platte, die unbedingt im Plattenkoffer eine neue Heimat finden muss. Passt sowohl in ein Set mit Hang zur Tribalistik und dem Spiel mit den Trommeln, aber auch als Tool auf der nächsten House-Party. Um den Schmutz von den Spuren zu bekommen, wurde hier von Fortuna Records neu-gemastert. So haben wir es auch nicht mit einer aus historischen Gründen besonders guten Platte zu tun, sondern um eine Platte, die heute noch gut und crisp klingt.
Drums Of Lebanon