Die Entscheidung war sehr vernünftig. Vermutlich haben sich Alec Storey und Laurie Osborne keinen großen Gefallen getan, als sie ihre gemeinsamen musikalischen Anstrengungen unter dem relativ ungooglebaren Namen ALSO veröffentlichten und die zugehörigen EPs lediglich mit Nummern versahen. Als Second Storey und Appleblim sind sie wieder leichter zugänglich, auch musikalisch haben sie sich diesmal stärker diszipliniert. Man könnte meinen, sie wollten an die große Tradition ihres Labels R&S anknüpfen, wenn sie im ersten Track dezente, sehr dezente Anklänge an Klassiker wie »Mentasm« von Second Phase erkennen lassen. Im Vergleich zu ihrer früheren Zusammenarbeit haben sie ihren Sound stärker gestrafft, sich daran erinnert, dass sie mit ihrem verschachtelten Techno nicht zuletzt Menschen in Bewegung versetzen wollen. Und das klappt prächtig. Eine stilistische Regression oder Auf-Nummer-sicher-Clubwerkzeuge kann man ihnen dabei keinesfalls vorwerfen. Rückbesinnung auf Vergangenes geschieht stets im Sinn einer neuen Aneignung für Menschen, die Nostalgie vielleicht kennen, aber im Club mehr wollen, als mit gut verschweißten Zitaten versorgt zu werden. Es ist State-of-the-art-Techno, keine Simulation der Neunziger, sondern ganz von heute. Vertraut eigen. Und sehr körperfreundlich.
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