Review

Sterile Hand

Sterile Hand

Ecstatic • 2018

Pack die Lacksachen aus, jetzt wird gebangt. Juan Mendez aka Silvent Servant hat für seinen ohnehin schon keine Gefangenen machen Sound mit Ori Ofir nun noch den richtigen Alan Vega-Sozialisierten für Vocals gefunden. Das Duo veröffentlicht als Sterile Hand auf dem Not Waving-offshoot Ecstatic Recordings eine gemeinsame EP, willkommen im Kerker. Industrial-Techno, versauter EBM, Rave, Bondage, repetitive Selbstaufgabe im Strobo-Licht. Das hier bläst dem brain die Lichter aus und erweitert die Sinne in totaler Dunkelheit. Hingebungsvoll galoppieren die Drums nach vorne, Claps verhallen im Raum, Ori Ofirs Stimme auch, es ist unklar, ob er Russisch, Englisch, Deutsch spricht. Aber wer wird hier schon kommunizieren wollen? Sterile Hand will keinen Dialog. Diese Musik ist die reinste Aufforderung. Irgendwo zwischen dem Brachial-Electro von Schwefelgelb und DAFscher Monostruktur gibt es hier nur eine Ansage: gib’ dich hin! Den allumfassenden Morgen wird es ohnehin nicht mehr geben. Ein Tempo, ein Sound, einfach nur gerade aus. Kontrollverlust ist unkompliziert.