Review

The High Llamas

Hey Panda

Drag City • 2024

Grußworte von Tier zu Tier. Auch The High Llamas gibt es noch, wie sie mit dieser Kontaktaufnahme zu einem Panda nach acht Jahre Pause belegen. Die Band um Sean O’Hagan hat sich diesmal auf eine Art psychedelische R&B-Miniaturen geeinigt. Die Stimme O’Hagans bekommt daher Unterstützung durch KI: Gelegentlich werden er wie auch seine Gastsänger mit Auto-Tune frisiert. Der freundliche Umgang mit Easy Listening ist selbstverständlich geblieben, kann aber, wie in »Fall Off the Mountain«, vorübergehend einem stärker akzentuierten Beat inklusive Rap von Gast Rae Morris weichen. Die Gesamtlage bleibt ruhig, hält sich dafür stets fließend, bereit, ohne Ansage die Richtung zu wechseln. Wie in »How the Best Was Won«, in dem Bonnie ›Prince‹ Billy einen Auftritt hat, auch er mit automatischer Tonhöhenkorrektur. Und dazwischen sind immer wieder diese vertrauten High Llamas-Momente, exzentrisch-sanfte, leicht wehmütige Ohrwürmer wie »The Grade«, das unter anderem dank unaufdringlichen Fender Rhodes-Einsatz ganz wunderbar klingt. Wer vor den manipulierten Vokalbeiträgen zurückschrecken sollte, mag der Sache getrost dennoch eine Chance geben. The High Llamas sind nicht umsonst für ihre Mischung von Folk, Bossa und Electronica berühmt. Sie wissen schon, wie man Dinge, die vielleicht nicht zwingend zusammengehören, so verbindet, dass man sie hinterher am liebsten nie wieder getrennt wissen möchte.