Review

Toro Y Moi

Freaking Out EP

Carpark • 2011

Bei Chaz Bundick kann man es sich ja förmlich vorstellen, wie der junge Mann aus Columbia, Ohio mit übereinander geschlagenenen Beinen in seinem Appartement sitzt, den Blick durch die kreisrunde Hipsterbrille aufs MacBook gerichtet, wo sich Spur auf Spur schichtet, zu einem Track verdichtet, der uns wieder verzaubert. Das Debüt Causers Of This war eine Platte, die so funktionierte, Underneath The Pines ebenfalls. Doch während das Zweitwerk eine bezaubernd psychedelischen Ambient-Funk-Sound mit echten Drums, akustischer Gitarre und groovig-smoothem Bass lieferte, geht Freaking Out, die EP die Bundick ein paar Monate später hinterher schiebt, eher den Weg über elektronische Drum-Patterns, Synthie-Flächen und sich mit Hilfe von Effekten weit von der Realität entfernenden Vocals. Der Synthieppop-Ansatz, der auf dem Debüt schon funktionierte, wird hier um 80er-Disco-Elemente erweitert und zerrt den Bedroom-Pop so weit es geht in Richtung Dancefloor. Dort steht er nur scheinbar verloren in seinem Pyjama, insgeheim jedoch genau wissend, dass er sich auch hier zurecht finden wird.