Review

Toro Y Moi

Hole Erth

Dead Oceans • 2024

Mit seinem mittlerweile achten Album als Toro Y Moi schlägt Chaz Bear einen weiteren Haken. Lange her sind natürlich die Chillwave-Anfänge und auch der Ausflug in House-Gefilde als Les Sins liegt schon über eine Dekade zurück. Mit dem letzten Album »Mahal« von 2022 konnte Bear noch mit band-orientiertem Psych-Funk überzeugen und nun also mit »Hole Erth« wieder etwas völlig Anderes: Mit Mumble Rap und Emo-Gitarren, jeder Menge Autotune und noch mehr Feature-Gästen geht es dieses Mal zurück in die 2000er- und 2010er-Jahre. Wohl dem, der dafür hochkarätige Freunde wie Death Cab for Cuties Benjamin Gibbard für »Hollywood« oder Kevin Abstract von Brockhampton (»Heaven«) ins Studio laden kann.

Gewohnt leichtfüßig springt Bear zwischen den Genres hin und her, vermischt sie mit viel Studio-Expertise und leichter Hand, so dass »Hole Erth« letztlich weniger retro und nostalgisch klingt, als seine Einzelteile vermuten lassen, sondern trotz und wegen seiner Vertrautheit erstaunlich modern. Heute, da Y2K-Trends an jeder Ecke aufleben, nimmt Chaz Bear es als spielerische Challenge, mit Toro Y Moi auf diese Dynamik zu reagieren und so weiter zeitgenössische Musik zu produzieren. Mal schauen, wie lange Bear mit dem stetig beschleunigenden Genre-Blending noch mithalten kann.