Review

Transllusion

A Moment Of Insanity

Clone Aqualung Series • 2018

Wahnsinn! Noch mehr Musik von Drexciya-Mastermind James Stinson, diesmal unter dem Namen [Transllusion](https://www.hhv-mag.com/de/glossareintrag/3764/transllusion,) sein Projekt für psychedelisch inspirierten, hirnstromumlenkenden Techno. Gewohnt sparsam in den Mitteln, unberechenbar in der Wirkung, kommen jetzt vier »Moments Of Insanity« auf Vinyl gepresst postum zum Vorschein. Die lassen von James Stinson die eine oder andere ungewohnte Facette erkennen. Alles, was an Drexciya und dem assoziierten Kosmos unter die Rubrik »Electro« gepackt wurde, erscheint hier, vom zweiten »Moment« mal abgesehen, stärker zurückgefahren. Es gibt mitunter Klänge, die an Field Recordings denken lassen, dezent tribalistische Perkussion und zerrüttete Melodien, die wie ziellos umherirren. Bis auf den Titel der Aufnahmen, den Stinson auf dem DAT notiert hat – gibt ein Foto des Bands –, scheint der Rest dieses Vorhabens im Unklaren zu bleiben. Stinsons Handschrift ist gleichwohl zu erkennen. Düstere Grundstimmung, langsamer Aufbau, mit einer zunehmenden Wendung hin zum Ritualistischen. Tanzen hat dabei nicht die oberste Priorität, aber wer weiß? Bleibt aufs Schönste gegenwärtig, auch wenn diese Zukunftsvisionen aus dem Symboljahr 2001 stammen. Hätte es gern noch mehr von geben können.


»A Moment Of Insanity« von Transllusion findest du bei HHV Records: Vinyl 12inch