Review

Trettmann & Kitschkrieg

Insomnia

SoulForce • 2023

Ein neues Album von Trettmann, das heißt: Vom Feuilleton bis zum Musikmagazin, Journalisten und Kenner packen die Superlative aus. Trettmann, das ist einer, der den Sound des modernen deutschen HipHop prägt wie niemand sonst. Der beste Künstler des Genres. Das Produzententeam KitschKrieg über jeden Zweifel erhaben. Und das Beste: Stimmt irgendwie. Denn Trettmann mischt seinen schlichten Sound weiterhin zuverlässig mit Beats, Trap, Dancehall und Dub. Mit seinem fünften Album »Insomnia« sucht Trettmann nun den Kompromiss. Das zeigen schon die Features: Lena, Paula Hartmann, Herbert Grönemeyer und Henning May. Doch der 1973 geborene Künstler unterwirft sich nicht den Erwartungen. Mit verzerrter Stimme und Autotune singt sich Trettmann durch die elf Songs und verarbeitet dabei eine zerbrochene Beziehung. In »Stefan Richter« drückt er dafür Grönemeyer in seinen Sound und überhaupt: Die Features fallen kaum auf, fügen sich in dieses Klangbild ein und verleihen dem Album dennoch eine neue Emotionalität und Eingängigkeit: »Keine halben Sachen, mache es richtig, wenn ich es mache«. Herausgekommen ist ein unglaublich dichtes, eindringliches Album, das wohl das Ende von Trettmanns Zusammenarbeit mit KitschKrieg markiert. Ein Sound, der im deutschsprachigen Raum einzigartig ist. Ein Sound, der hier noch einmal elf beeindruckende Tracks hervorbringt.