Der britische Rapper Ty hat ein neues Album. Es trägt den symptomatischen Titel »Special Kind of Fool«. Eine solche Selbstbezeichnung kommt ja nicht von ungefähr. Ty scheint ernster, erwachsener, durch Krisen und Krankheiten geläutert. Auf die Frage was am Ende des Tages von einem übrigbleibt, antwortet Ty schlicht mit diesem, seinem vierten Album. Doch so todernst klingt die Musik auf dem Album dann doch nicht. Der Brite spielt seine Stärken gekonnt aus: die Beats sind abwechslungsreich, die Einflüsse mannigfaltig. Dazu überzeugt er mit seinem unbestechlichen Flow. Nach »Awkward«, »Upwards«, »Closer« wird das neue Album nicht bei Ninja Tune, sondern bei BBE veröffentlicht. Eine weitere Zäsur in Tys Leben. Doch ihn schränkt das in keiner Weise ein, wie die Funk- und Soul-Anleihen, die Synth-Pop-Einflüsse und 80s-Sounds beweisen. Insgesamt ein Album, welches sich nicht versucht durch stumpfes Gehämmere ins Rampenlicht zu drängen. »Special Kind Of Fool« ist eine schlaue Track-Sammlung. Viele Songs entfalten erst nach mehrmaligem Hören ihre seelenvolle Wärme oder offenbaren ihre Beatstrukturen. Teilweise klingt das beinahe Old School. Weit weg jedenfalls vom klingeltonfähigen Proll-Getöne.
Special Kind Of Fool