Review

Vegyn

The Road To Hell Is Paved With Good Intentions

PLZ Make It Ruins • 2024

Wen Vegyn’s aka Joseph Winger Thornalley’s Musik nicht automatisch in die Kindheit zurückschießt, der hat zu wenig Super Mario gespielt. Abseits des Videospiel-Sounds holt »The Road to Hell Is Paved with Good Intentions« aber nicht nur die Nintendo-64-Nostalgiker:innen ab, sondern auch alle die irgendwo anders im Universum grad verliebt, verträumt oder verloren sind. Der Weg zur Hölle ist dabei eher ein schaumgepolsterter Pfad zu den Wolken und auch die guten Absichten, finden in dreizehn Tracks ihren wohltuenden Ausgang. Warum der britische Produzent sein Album trotzdem so genannt hat, sei dahingestellt.

Es ergibt jedenfalls, dass die 8-Bit-Intonation in »The Road to Hell Is Paved with Good Intentions« sich perfekt mit dem Traum mischt, in den jede:r eigens von »A Dream Goes On Forever« bis »Unlucky For Some« eintauchen darf. Dabei erinnern die Soundteppiche an den Vintage-Touch von Boards of Canada, die aber durch Samples und Features (John Glacier, Ethan P. Flynn, Léa Sen, Lauren Auder) gebrochen werden: Der melancholische Loop wird zum Storytelling. Vegyn schöpft also weiter da, wo er es am besten kann. Der Rest ist »Makeshift Tourniquet«.