Review

Young Magic

Melt

Carpark • 2012

Ein Trio, das in Brooklyn ein Album voll mit afrikanischen Rhythmen und 60ies Psychedelia, Steeldrums, Schellenkränzen und analogen Synthies zusammenstellt? Das hört sich verdammt nach »All Hour Cymbals«-Yeasayer an. Dennoch haben wir es hier nicht mit einem simplen Abklatsch zu tun, denn Young Magic erweitern den mittlerweile gut erschlossenen Indie-Weltmusik-Ansatz um HipHop-Einflüsse zwischen cLOUDDEAD und dem Brainfeeder-Label. Dies gibt dem Debütalbum »Melt« zwar eine eigene Note, der prägende Sound lehnt sich jedoch sowohl an einen romantisierten Retrofuturismus als auch an einen nahezu sterilen Blick auf Afrika an. Manche Momente glaubt man, so ähnlich schon woanders gehört zu haben, an anderen fällt die klinische Produktion auf. Der würden (neben den Percussions) stellenweise weitere westafrikanische Einflüsse wie Gesänge oder perlende Gitarrenläufe gut tun – oder zumindest etwas mit mehr Reibungsfläche und Kanten. Trotzdem ist »Melt« ist abwechslungsreich, rund und bei weitem kein schlechtes Album. Die während Weltreisen in zehn verschiedenen Ländern entstandenen Songs nehmen die unterschiedlichen Einflüsse nur etwas zu oberflächlich auf, so dass man sich wünscht, Young Magic hätten sich für ihre Reisen mehr Zeit genommen. Dem Verschmelzen der verschiedenen Klangwelten hätte das sicher gut getan.

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Young Magic
Melt
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