Batavia oder Niederländisch-Indien, so hieß Indonesien, als es noch von den Holländern kolonisiert wurde. Dass der Amsterdamer Produzent Marco Sterk alias Young Marco vor fünf Jahren eine Reise dorthin unternommen hat, verdankt sich dabei nicht allgemein historischem Interesse, sondern auch persönlichem: Sein Großvater wurde in Indonesien geboren. Eingeladen hatte das auf Bali ansässige Label Island of Gods Young Marco konnte sich so mit den indigenen Kulturen der Insel bekannt machen. Weniger böse kulturelle Aneignung als vielmehr kulturelle Wiederaneignung, wie es scheint. Wäre so oder so in Ordnung gewesen, denn das Ergebnis des Aufenthalts, »Bahasa«, wie die indonesische Sprache im Englischen genannt wird, nimmt die Gamelan-artigen Perkussionsklänge und Saiteninstrumente der am Album beteiligten örtlichen Musiker respektvoll auf und vermeidet Crossover-Ethnokitsch dank Young Marcos genauem Ohr als Produzent. Oft kann man gar nicht so genau unterscheiden, was da im Einzelnen elektronischen und was akustischen Ursprungs ist. Das Resultat ist eindeutig weniger House, mehr Ambient, spirituell gar, wenn man möchte, in allem sehr zurückgenommen. Den Göttern sollte man sich schließlich auch ehrfürchtig nähern.
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