Review

2:54

2:54

Fiction Records • 2012

»Lover she said, you put the beat in my bones … «. – »Scarlet« von der im letzten Jahr erschienenen EP von 2:54 klang nach so einer Melodie, die man schon irgendwo einmal gehört hat, brillierte mit dem subtilen Einsatz verzerrter Gitarren und mit diesem Annie-Lennox-Moment in der Melodieführung. Schon eine ganze Weile war es da her gewesen, da sich die beiden Schwestern Colette und Hannah Thurlow dem Punk abgewendet hatten. Doch die Patti Smith-Gedächtnisgitarren und kraftvollen Drums, die es in den neuen verträumten Sound ihres selbstbetitelten Debuts herüber geschafft haben, verlieren sich leider meist in Monotonie. Denn wo Scarlet sich noch mit dieser eindringlichen beschwörenden Melodie durchsetzte, herrscht auf 2:54 vor allem Ideenlosigkeit. Das klingt im Ergebnis ein bisschen so, als hätte man Patti Smith abgemischt wie eine Beach-House-Platte und sie um die Hooklines beraubt. »Sugar« ist dabei vielleicht das beste Abbild dieses Scheiterns. Das zwängt sich Thurlow’s Stimme notgedrungen nach anderthalb Minuten in diesen repetiven Chorus, der hinter schleierhaften Backings zu verstecken versucht. Die Platte läuft so ihrem – natürlich noch einmal veröffentlichten – fünften Track hinterher und lässt uns ein wenig enttäuscht zurück.

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02:54
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