Review

Glimpse

True South EP

AUS Music • 2013

DJ Steve Aoki soll es letztens passiert sein, dass er sich statt Ecstasy ausversehen Viagra eingepfiffen hat. Und vor lauter Spielfreude bestieg er daraufhin sein Mischpult. Erzählt man sich. Und das hat mit Glimpse eine ganze Menge zu tun. Denn viele Produzenten und DJs tappen in die Falle, sich selbst übermäßig geil zu finden. Was Glimpse auf seiner »True South EP« stellenweise auch passiert. Aber er zeigt auch, warum er das darf. Der Titeltrack mit seinem knochentrockenem Minimal Techno bumst fröhliche acht Minuten vor sich hin. Und nach diesen ist die langweiligste Stelle überstanden. Denn »Plate« rettet die ganze Platte. Auf diesem Track passt einfach alles: Aufbau, der weiche Beat, die sich wiederholenden Momente. Auch »Whiles« fällt ins gleiche Schema, weil auch hier mehr dran ist. Die beiden Remixe von Tom Demac und dem South Soul Project ergänzen das Bild der EP, ohne es wesentlich zu prägen. Denn das tut Glimpse selbst. Nur eben nicht mit dem Track, mit dem sich der Produzent aus London das vielleicht erhofft hätte. Denn »Plate« und »Whiles« passen einfach viel besser. Alleine die Stimmung in den jeweiligen Beats transportiert um Welten mehr als jeder Ton der A-Seite. Aber das ist ja auch schon mal ein Grund zur Freude.