Review

Thousands

The Sound Of Everything

Bella Union • 2011

Ein sanftes Meeresrauschen und Vogelgezwitscher ist der Auftakt des Debüts von Thousands. Kristian Garrard und Luke Bergman eröffnen dabei direkt mit Mtses III ein zwingendes Gefühl: Es erwacht eine romantische Sehnsucht nach Freiheit und natürlicher Unberührtheit. In minimalistischem und harmonisch anmutendem Folk, der zwischen Akustikgitarre, Harmonium und den Stimmen des Duos tradiert wird, zerbricht die lineare Welt der Alltäglichkeit. Frei und ungebunden an eine klinische Recording-Welt reisten Garrard und Bergman entlang der amerikanischen Westküste, um an verschiedenen Plätzen eine Symbiose aus der Örtlichkeit und ihren hymnischem Purismus in ihren Aufnahmen zu finden. Die Simplizität dieses akustischen Formats, das verfolkt den Alltag vergessen lässt, entführt dabei zu neuen und unangetasteten Orten. Die Suche nach inspirierenden und interessanten Plätzen auf The Sound Of Everything lässt einen sterilen Sound hinter sich. Nicht nur der Exodus aus dem Studio und die Simplizität der erweiterten auditiven Wahrnehmung, sondern auch die emotionale Verbindung und die Liebe zum Detail, machen das Debütalbum von Thousands zu einem weit gefassten und entrücktem Erlebnis. Dabei dürfte nicht nur die Hilfe auf dem Weg zur Veröffentlichung durch Skye Skjelset von den Fleet Foxes für das Duo sprechen. Mit einem farbigen Rauschen überdecken Thousands die alltägliche Trivialität des weißen Rauschens mit einer anmutenden und berührenden romantischen Natürlichkeit.

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