Review

Fleet Foxes

Helplessness Blues

Bella Union • 2011

Man schrieb das Jahr 2008. Es war das Jahr, in dem die bis dahin weitestgehend unbekannte Band Fleet Foxes sich unter der Führung des Veganers Robin Pecknolds auf die Musik ihrer Väter besann und ein selbstbetiteltes Debütalbum aufnahm, welches schon im Moment seiner Veröffentlichung zum Klassiker erkoren war. Man hörte darauf hallende Gitarren und Chöre, Banjos und Mandolinen, die den Sechziger- und Siebziger-Pop der Byrds und der Beach Boys in ein irgendwie modernes Folkgewand packten. Dieses Fleet-Foxes-Folkgewand der Neuzeit, repräsentiert durch das Karohemd und den Rauschebart, wurde dann wiederum zum Trend, und als Lebensgefühl der späten Nullerjahre kräftig zitiert und kopiert. Im Jahr 2011 angekommen, hat sich, glücklicherweise, weder etwas am Klang noch am – um dieses krude Wort zu benutzen – Weltschmerz der Foxes geändert. »The world outside is so inconceivable / often I barely can speak«, singt Pecknold über die Akustikgitarren des Titelsongs Helplessness Blues. Das Thema des Albums sei »der Kampf zwischen dem, der man ist, und dem, der man sein möchte«. Diese Reflexion des jungen »Zweiflers« Pecknold mag vielleicht der intellektuelle Tenor, der Nullpunkt der Stücke sein. Klingen tun sie jedoch wundervoll lebensbejahend.