Mit der Lässigkeit des Jazz-Funk, elektronischen Texturen und orchestraler Opulenz bewegt sich Discorsi in einem Zwischenbereich, der typisch ist für das italienische Library-Genre der späten 1970er-Jahre – und doch bleibt die Platte ein Sonderfall. Ursprünglich 1978 auf dem Label Squirrel Records erschienen, umfasst das Album elf Instrumentalstücke, die mit Flöte, Fender Rhodes, Funkgroove und Blaxploitation-Vibe eine eigene Handschrift erkennen lassen. Lange Zeit blieb es bei dieser einzigen Pressung.
Zugeschrieben wird Discorsi dem Pseudonym Raskovich, das allgemein mit dem Komponisten und Multiinstrumentalisten Giuliano Sorgini (1942–2021) assoziiert wird. Sorgini schrieb über tausend Stücke für das italienische Fernsehen, komponierte für Horror- und Genrefilme und veröffentlichte dutzende Library-Alben – teilweise im Duo mit Alessandro Alessandroni.
Opulenz und Lässigkeit
Doch die Autorschaft von Discorsi ist nicht zweifelsfrei geklärt. Die Website des französischen Komponisten Pierre Arvay etwa führt das Album als Fehlzuordnung: Die meisten Tracks sollen demnach aus der britischen Library-Platte Sliced Orange (1975) von John Eady & Jack Trombey stammen, das Finale »Limoni Verdi!« aus Arvays eigener LP Orchestrations (1974). Auch einzelne Kommentare bei Discogs stützen diese These. Quellen wie Discogs oder Redi Edizioni hingegen listen weiterhin Raskovich alias Sorgini als Urheber. Ein Sachverhalt, der das Interesse an der Platte nur noch beflügelt.
Am 25. Juli 2025 wird Discorsi als Teil der Serie Edizioni Leonardi bei BTF Records neu aufgelegt – exklusiv in einer auf 250 Stück limitierten Clear-Red-Vinyl-Edition.

Discorsi HHV Summer Of Jazz Exclusive Clear Red Vinyl Edition