Sam Prekop hat sein neues Soloalbum Open Close nach zwei gegensätzlichen Bewegungen benannt – und doch liegt darin eine stimmige Logik. Denn seine Musik lebt von einer fließenden, kreisenden Bewegung, die ganz ohne Brüche, Zuspitzungen oder dramatische Gesten auskommt. Stattdessen entfalten sich analoge Synthesizer-Patterns in subtiler Permutation: Wiederholungen ohne Stillstand, Loops ohne Leerlauf.
Im Vergleich zu Sons Of (2022), seinem gemeinsamen Album mit John McEntire, ist der Beat auf Open Close deutlich zurückgenommen. Die Drumcomputer-Anteile sind kaum mehr als ein rhythmisches Pulsieren, das vor allem eins tut: die melodische Klarheit seiner Sequenzen zu akzentuieren, ohne sie zu dominieren. Alles wirkt reduziert, aber niemals asketisch – jedes Element scheint genau dort, wo es hingehört.
Dass diese Musik theoretisch ewig so weiterlaufen könnte, ist kein Mangel an Entwicklung, sondern Ausdruck ihrer inneren Balance. In gerade einmal 36 Minuten macht Prekop das Runde rund, das Offene geschlossen – und lässt alles gesagt erscheinen, ohne viel zu sagen.

Open Close Black Vinyl Edition