Erstmals begegnet sind sich die georgische Komponistin Anushka Chkheidze und der Berliner Klangtüftler Robert Lippok vor sechs Jahren bei einem Workshop in Tiflis. Bald darauf arbeiteten sie mit weiteren Musiker:innen am Projekt Glacier Music II – einem wahrlich monumentalen Unterfangen. Daraus entstand der Wunsch, weiter gemeinsam Musik zu machen, jedoch weniger konzeptgebunden.
Ihr generationenübergreifender Austausch sollte vom jeweiligen Background inspiriert, aber nicht eingeengt sein. Lippok steht unter anderem für knuspelig-dissonante Electronica der späten 1990er-Jahre; Minimal Music war ebenso ein Einfluss. Die heute in den Niederlanden lebende Chkheidze erlebte ihre musikalische Sozialisation dagegen in georgischen Chören.
Der Titel ihres gemeinsamen Albums, Uncontrollable Thoughts, ist Programm: Die Stücke entwickeln immer wieder neue Anmutungen, erweisen sich als regelrechte Shapeshifter – mäandernd zwischen Ambient, klassischen Elementen und Electronica. Üppige Melodiebögen werden von subtilen Störgeräuschen eingefasst, sodass es nie zu opulent wirkt. Im finalen Albumtrack »Opening« tauchen einprägsame Motive erneut auf, bevor die Melodie von elegischen Drones verschluckt wird. Grundiert sind diese freigeistigen Stücke von einer rauen Produktionsweise, die für atmosphärische Wärme sorgt.

Uncontrollable Thoughts

