Seit gut 20 Jahren gibt es die Wiener Techno-Kapelle Elektro Guzzi, vor 15 Jahren erschien ihr erstes Album. Ihren Ansatz, in der klassischen Power-Trio-Besetzung Gitarre, Bass und Schlagzeug so zu spielen und zu klingen, als wäre alles mit elektronischen Instrumenten programmiert, haben sie inzwischen etwas aufgelockert oder erweitert. Der stoische Groove, über dem sie weitere Elemente nach und nach zu einem von Hand erzeugten Track arrangieren, ist zwar geblieben. Ausnahmen vom starren Viererbeat sind aber erlaubt. Am Grundkonzept ändert das nichts.
Die zehn Titel von Liquid Center präsentieren sich als Clubmusik, deren Hauptvorbild Techno ist. Sie nutzen das diesmal weniger für dicht-monolithische Klangstrudel, vielmehr halten ihre Musik offen und zugleich übersichtlich. Elemente wie Dub gehören selbstverständlich dazu, ohne dass sie damit verschwenderisch umgingen. Ein gutes Beispiel ist »Outer Core«, in dem der Bass zudem gut erkennbar rollend gezupft wird, die Gitarre tarnt sich ebenfalls nicht als Synthesizer. Durch das ganze Album weht ein Hauch von Post-Rock, vielleicht sogar ein Anflug von Sehnsucht. Mensch-Maschinen sind am Ende auch nur Menschen.

Liquid Center