Schon das Album UN or U Out seiner Crew The UN kam 2004 mit einem herrlich anachronistischen Soundentwurf um die Ecke. Doch was Roc Marciano auf Marcberg veranstaltet, ist Rapmusik in ihrer essentiellsten Form. 14 Songs ohne Gimmicks und komplett vom Protagonisten Marciano auf der MPC-2500 in Eigenregie produziert. Features: überflüssig. Marciano tut so, als hätte es die letzten fünfzehn Jahre musikalische Evolution nicht gegeben. Seine minimalistischen Instrumentals, die stilistisch unausweichlich an Enta Da Stage, Livin‘ Proof oder Hell On Earth erinnern, bieten dem versierten Einzelkämpfer die perfekte Grundlage für seine komplex konstruierten und technisch ausgereiften Lyricism-Demonstrationen.
Songs wie »Ridin Around«, »Pop« oder das unglaubliche »Snow« fangen das Leben auf den Straßen des Rotten Apples beängstigend visuell ein. In der Euphorie über dieses Manifest neigt man dazu, Roc Marciano in einem Atemzug mit anderen legendären MCs aus Long Island wie Rakim, LL Cool J oder Prodigy zu nennen. Marcberg ist ein Album vom Rap-Liebhaber, für den Rap-Liebhaber. Marcberg – kohärenter geht nicht.