Marsimoto – Live am 22.3. in der Live Music Hall in Köln

28.03.2012
Foto:Andreas Peters
Nach dem überraschenden Riesenerfolg mit Marteria kehrt Marten Lanciny mit seinem anderen Alter Ego Marsimoto zurück zu den Wurzeln und trifft wieder auf ein ganz anderes Publikum. Und das ist gut so.

Es wird Sommer in Köln. Das heißt frei übersetzt: noch weniger Bewegung auf dem Spielfeld im Rhein Energie Stadion als ohnehin schon, Sneaker so weit das Auge reicht, und Beck’s und Joints im Grünen. Da trifft es sich ganz gut, dass dieser Tage ein Künstler vorbeikommt, dessen Songs nach eigenen Angaben nicht vor dem Genuss von drei Joints und vier Beck’s entstehen. Marsimoto ruft und die Marsianer folgen – teilweise sektenhaft hinter grünen Masken und Pullis versteckt – um »Green Cologne« würdig zu feiern. Im Gepäck hat Marsimoto seine Haus- und Hof-DJs Nobody’s Face, Kid Simius und Dead Rabbit. Letztere sollen ordentlich einheizen bis das Publikum endlich hinter einer Wand aus grünem Rauch verschwinden kann. Kid Simius gelingt das zunächst zwar, in dem er Beats in die Halle jagt und diese dann, auf dem Höhepunkt des Spannungsbogens, bis zur Unkenntlichkeit zerschreddert. Nach 20 Minuten macht sich jedoch Trägheit breit – nicht zuletzt, weil dieser Ed-Banger-infizierte Sound auf Dauer niemanden mehr hinter dem Ofen hervor holt. Und spätestens als man das Gefühl hat, dass Kid Simius sich nur noch selbst feiert, wird es Zeit für den Hauptact.
»Endlich wird wieder gekifft«, hallt es nach kurzer Zeit durch die Live Music Hall und Marten Lanciny zeigt, wie sehr er sich über den anhaltenden Zuspruch der alten Fans freut. Immer wieder betont er, dass es absoluter Wahnsinn sei, mit „so etwas wie Marsimoto“ so viel Zuspruch zu bekommen. Den Zuspruch hat er sich aber redlich verdient. »Grüner Samt« hatte zwar nicht mehr den sympathisch-naiven Subtext von »Halloziehnation«, glänzte aber nach wie vor mit einer ganzen Menge Kiffer-Wahnsinn. Von Cora Schumacher, BILD und Peter Fox keine Spur. Stattdessen haufenweise Grime- und Dubstep-Beats und Geschichten, die das Leben niemals schreiben würde – jedenfalls nicht in völlig nüchternem Zustand. Doch je abstruser die Geschichten, desto textsicherer das Publikum. So entwickelt sich eine Energie, die Marsimoto und seine Fans inmitten der grünen Wolke miteinander verbindet. Das hier ist kein Konzert, sondern eine große Party alter Freunde und Bekannte. Wer war nochmal Marteria?

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