Review

Warheit

Betonklassik

Bozz Music • 2007

Lange musste man auf ein Album von Azads Crew Warheit warten, nun liegt es mit Betonklassik endlich vor. Die erste Single, das dazugehörige Video, sowie das Cover sorgten in diversen Internetforen bereits für hitzige Diskussionen. Ob das Album aber auch musikalisch was zu bieten hat und ob es Jeyz, Chaker und Sezai gelingt aus Azads Schatten heraus zu treten, wird sich zeigen. Schon beim ersten Durchlauf wird allerdings klar, dass es hier textlich keinesfalls sanft zur Sache geht und das Album zumindest dem »Beton« im Namen alle Ehre macht, doch wer hätte auch etwas anderes von den vier Herren aus Frankfurts Nordweststadt erwartet? Mit der musikalischen Untermalung von Benny Blanco, Sti, Shuko, Phrequincy, M3 & Noyd wäre auch die perfekte Grundlage für einen »Klassiker« gegeben, jedoch haben sich Chaker und Sezai zwar technisch und textlich verbessert, doch Jeyz und Azad spielen einfach immer noch eine Klasse höher. Zudem will mir nicht einleuchten, wie man so einen schlechten Rapper wie Hanybal featuren und wie Azad die Hook von Hoffnung so verhunzen konnte. Da hätte man sich dann doch lieber mehr Gäste wie den Hamburger Sänger Josof gewünscht, der mit seinem Gesang dem Track Meine Leute eine wunderschöne Hook und eigene Note verpasst. Alles in allem bleibt’s ein gutes Album voll mit hartem, gutem Straßenrap und einigen wenigen Schönheitsfehlern. Aber es geht hier nun mal um ein Album von und für die Straße und nicht um irgend einen Schönheitswettbewerb für kleine Mädchen. Das Prädikat »Klassiker» beibt dem Album aber verwehrt.