Review

You’ll Never Get To Heaven

Wave Your Moonlight Hat For The Snowfall Train

Séance Centre • 2021

Marimbatöne, gedämpfte elektrische Gitarre und ein Fretless Bass. Auf seinem dritten Album beginnt das Duo You’ll Never Get to Heaven mit Klängen, die an die Achtziger denken lassen, Richtung New Wave, später ergänzt um sparsame Synthesizer. So ganz genau weiß man bei den beiden allerdings nicht zu sagen, woher sie ihre Inspirationen beziehen. Immerhin haben sie verraten, dass der Titel ihrer Platte, »Wave Your Moonlight Hat for the Snowfall Train«, vom gleichnamigen Stück des Multiinstrumentalisten Phil Yost aus dem Jahr 1967 herrührt, eine Jazznummer, die durch Yosts großzügigen Einsatz eines Delays beim Flötenspiel einen stark psychedelischen Einschlag bekommt. Hall und Echo sind auch für Alice Hansen und Chuck Blazevic wichtig, lassen zunächst an Minimal Music denken, die sich bei ihnen vor allem dank des Gesangs von Hansen zu skizzenkurzen, auf befremdliche Weise charmanten Pop-Träumereien auswächst. Apropos Pop: Für den Bandnamen könnte ein weiterer Songtitel hergehalten haben: »You’ll Never Get to Heaven (If You Break My Heart)« von Burt Bacharach und Hal David, bekannt geworden vor allem in der Version der großen Dionne Warwick. Das Songwriting scheint bei dem jungen Duo zwar weniger stark ausgeprägt, als suggestives Statement ist der Satz jedoch hervorragend gewählt. Und von Suggestion verstehen You’ll Never Get to Heaven einiges.