Review

Toddla T

Watch Me Dance

Ninja Tune • 2011

In gewisser Art ist es das bekannteste Album des Sommers. Leider nur aufgrund eines Leaks, der ausgerechnet von einem Magazin aus Deutschland ausging. Ob es ohne diesen Vorfall zu stattlichen Absatzzahlen gekommen wäre, ist trotzdem nicht ganz klar. Während das englische Krabbelkind bislang eher auf ADS-Bass-Garage, u.a. mit Herve, setzte, versucht er sich im Zweitalbum nun an einem variableren Spektrum. Das ist gut gemeint, aber überfordert die Fähigkeiten des Toddlas dann doch irgendwo. Zwar gelingt dem Sheffielder eine nette Fusion aus UK-Garage-geeichter Clubkultur, europäischer Rock-Pose, jamaikanischer Ragga-Beschwörung und transkontinentalem Electropop-Stampfen, trotzdem fehlt die letztliche Konsequenz. Oder zumindest der Faden, der das Zusammenspiel dieses Mobilees flüssig erscheinen lassen. So drehen sich die akustischen Einzelteile über dem Wickeltisch etwas unkoordiniert umher. Schade, denn besonders Tracks wie Streets So Warm, How Beautiful It Would Be oder Fly bedürfen einer clevereren Aufhängung. Eventuell macht die jugendliche Unbekümmertheit, die Toddla T gerne für sich proklamiert, exakt die Schwäche des Albums aus. Obwohl es gar nicht so schwach ist. Es ist nur mäßig kompiliert. Zwei EPs anstelle von einem Album und alle wären glücklich.