Review

Four Tet

Rounds

Domino • 2003

Four Tet ist das Soloprojekt des britischen Produzenten Kieran Hebden. Unter seinem Pseudonym entwirft er seit 1999 ein grandioses Album nach dem anderen. 2003 erschien mit »Rounds« sein dritter Longplayer – zu einer Zeit also, in der der Begriff Downbeat, unter dem man die LP wohl am ehesten greifen kann, noch verstärkt die Etiketten gut sortierter Musikläden zierte.Wer sich nach wie vor den Kopf darüber zerbricht, ob hinter dem Producer-Alter Ego Burial nun ebenfalls Kieran Hebden steckt, sollte sich stattdessen lieber »Rounds« zu Gemüte führen. Zu ihrem zehnjährigen Bestehen feiert die Scheibe in diesem Jahr ihr Re-Release. Four Tet exerziert auf ihr vortrefflich sein Gespür für ausgefuchste Harmonien, die deutlich wärmer klingen als die meisten Veröffentlichungen seiner Kollegenschaft. Der Opener Hands gibt dem Album die Richtung vor: melodische Arrangements, ein entspannter Groove, sphärisch-frickelige Spielereien im höheren Frequenzbereich. She moves she geht mit an Funky Drummer orientiertem Schlagzeug, Distortions-Effekten und Glöckchengeläut nach vorn. Bei My Angel rocks back and forth wird vorgeführt, wie viel Groove in Ambient liegen kann, während bei Spirit fingers eine hochegpitchte Mandoline den Drive für eine Uptempo-Nummer vorlegt. Das sich neuneinhalb Minuten lang über ein Piano-Sample aufbauende Unspoken bildet schließlich den epischen Höhepunkt der Scheibe. Aufgrund seiner Beat-Strukturen kann Rounds gut als Instrumental Hip Hop laufen. Aber wer auch immer über diese Beats rappen oder singen würde: es wäre vermutlich ein Verlust. Das Album lässt absolut nichts vermissen. Rounds ist ein Meisterwerk, wie man es nicht alle Tage findet.