Review

Akkord

Akkord

Houndstooth • 2013

Eigentlich steigen Synkro und Indigo auf ihrem selbstbetitelten Akkord-Kollab-Debüt verdammt geschmeidig ein. »Torr Vale« erklingt in seinen Synthesizer-Pads als verwegende Reminiszenz an ihren Stadtverwandetne Bola und dessen 1998er Debütalbum-Opener »Glink«. Sanfte Akkorde schweben in den Raum, lassen sich alle Zeit der Welt und nur wenig von den verzagten Rhythmusansätzen irritieren. Das hätte spannend werden können, hätten die beiden Mancunians danach nicht in den Leerlauf geschaltet. Nicht nur sind die Trackstrukturen auf »Akkord« nullachtfünfzehn. Die beiden Bassmusikproduzenten begnügen sich bei der Ausarbeitung ihrer Soundästhetik mit einem tief schwingenden, eher spür- als hörbaren Subbass, während die restlichen Elemente – von den Claps über die Bassdrums, Pianos und verschiedenen Geräuschebenen – platt wie Ostfriesland klingen. Als wären ihre Rechenmaschinen mit der Tieffrequenz-Berechnung komplett ausgelastet gewesen. So klingen Akkord flach, ohne Druck und alles andere als zwingend. Das ist bei einem Album, das sich zwischen Drum & Bass und atmosphärischem Dubtechno positionieren will, nicht gerade die günstigste Herangehensweise. Da ist mir die fett produzierte und minimalisierte Rhythmuswelt eines jeden Raster-Noton-Releases lieber.

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