Das neue Album der seit Ende der 1980er Jahre bestehenden The Spaceheads aus Manchester ist beeinflusst vom gleichnamigen Science Fiction-Film des französischen Filmpioniers Georges Méliès aus dem Jahr 1902. Beim flüchtigen Hinhören erinnert die Musik auch an einen retrofuturistischen Elektroniksoundtrack. Bei genauerer Beschäftigung erkennt man aber ein Trio bestehend aus Trompeter Andy Diagram (arbeitete vorher mit David Thomas von Pere Ubu), Trommler Richard Harrison (ehemals Stereolab) und Bassisten und Multiinstrumentalisten Paddy Steer (ex-Yargo, Biting Tongues). Völlig ohne Elektronik wird hier allerdings keinesfalls musiziert. Die Trompete ist geloopt, gedubbt und durch den Effekt-Wolf gedreht, dass von den Originalsignalen nicht viel übrig bleibt und stattdessen ganze Space-Big Bands erklingen. Ähnliches gilt auch für den bearbeiteten Basssound, der mit einer clean gespielten Fender Precision Bassgitarre nicht mehr viel gemein hat. Schlagzeuger Richard Harrison hingegen verzichtet hier im Gegensatz zu früheren Veröffentlichungen weitestgehend auf digitale Beats, was die Aufnahmen ungemein frisch und lebendig klingen lässt. Diese Freude am Experimentieren ist aber nur eine Seite der Band. »Trip To The Moon« ist nämlich äußerst rhythmisch, tanzbar und für die sonst auch gern frei und geräuschhaft improvisierenden Spaceheads ungewöhnlich poppig.
C.A.R.
Valonia
Bimba