Review

DJ Haus

Helta Skelta

Clone Jack For Daze • 2015

Im Kopf von DJ Haus muss es aussehen wie in einer Penny Arcade aus einem Cyberpunk-B-Movie aus den 1980er Jahren. Überall blinkt und kreischt etwas in grellsten Neonfarben, alle Sinne spielen auf dem Datenhighway Ping Pong. Ist das noch retro oder die Zukunft oder schon völlig neben der Spur? Eine Frage, die sich bei vielen der vorigen Releases des Unknown To The Unknown bereits mit Dringlichkeit stellte und welcher der »Helta Skelta«-EP auf der Jack For Daze-Serie des niederländischen Clone-Labels ein frisch-verfreaktes Update verpasst. Über vier Tracks klatscht der Brite Chicagoer Rhythmus-Wahnsinn mit britischem Funk zusammen und lässt es über hochgeschwinden House-Beats kreuz und quer jacken und bleepen. »Acid Bleep« trägt das Herz bereits auf der Zunge, »Metronomy« lässt an der namensgebenden Schnurgeradigkeit eine irre Kicke entlangflattern und der Titeltrack schüttet so viel Serotonin auf einmal aus, dass »Bak 2 Tha Future« im Vergleich dazu nach After Hour-Schweiß müffelt. Entspannt ist etwas anderes, ungeil aber auch. Musik für Menschen, die körperlich absolut fit und mental das Gegenteil davon sind.