Review

Cucina Povera & Haron

Plafond 6

Bakk • 2020

Seit 2016 veröffentlicht das niederländische Label BAKK ihre Reihe Plafond, bei der unter anderem Musiker wie Ulla Strauss oder Rupert Clervaux zu entdecken waren. Den Anfang machten einst mit »Plafond 1« Legowelt und SFV Acid, die sich die Rillen mit Haron teilten. Dieser Haron taucht nun auf »Plafond 6« wieder auf und zwar diesmal zusammen mit Cucina Povera. Zu hören gibt es ein über 20-minütiges Hörstück, »Riffittelyä«, das in drei verdauliche Einzelteile zerlegt wurde, die A-Seite beansprucht und von beiden gemeinsam komponiert ist. Das ganze klingt wie versponnener finnischer Folk, wie er mitunter auf Fonal zu finden ist, in dem das Dilettantische den Habitus des Kathedralen erhält. Ich schwanke dabei schwer zwischen Sympathie und Abneigung. Auf der B-Seite ist dann jeweils ein Stück von Cucina Povera und ein anderes von Haron. Die in Glasgow beheimatete Finnin mit dem bulgarisch anmutenden Künstlernamen begibt sich mit »Maandag, Spiegeldag« ins reich der Sound Studies. Es ist beinahe eine Mediation und auch ein ungewöhnliches Stück für Cucina Povera. Aber unbedingt hörenswert. Haron schließt mit »Ajatus« wieder eher an die A-Seite an. Der an Mönche gemahnende Gesang überhöht den klerikalen Anstrich der A-Seite sogar noch und, <a href=”https://www.youtube.com/watch?v=gRB45Jv6lW8,”>Pie Iesu Domine, dona eis requiem ich erwarte die ganze Zeit das Geräusch, dass entsteht, wenn sich jemand mit der Bibel gegen den Kopf schlägt.