Review

Prequel

Love (I Heard You Like Heartbreak)

Rhythm Section International • 2021

Auf Rhythm Section International lässt es sich bauen. Wissen nicht nur House-Heads, sondern auch Prequel. Der Australier trug im Jahr 2014 die dritte Katalognummer des damals noch taufrischen Labels auf Peckham bei und kehrt nun nach fünf Jahren Abwesenheit auf die weit entfernte Homebase zurück, um sich mit den ganzen wichtigen Themen zu befassen: Liebe und all der Scheiß, der damit einhergeht, wenn sie zuende geht. Fast jeder Track von »Love (I Heard You Like Heartbreak)« trägt auch das titelgebende Wort im Namen, die Kontexte aber ändern sich allerdings und damit auch die Musik. Nach einem verschwommenen Sample-Intro legt »When Love Is New« mit einem behutsamen Deep-House-Groove und verschliffenen Vocals los, bevor am Ende bittersüße Soul-Streicher den Himmel bedecken und die Tragödie ankündigen. Bevor die aber eintritt werden Samples brasilianischer Musik bis zur Unkenntlichkeit gefiltert, wilde Saxofon-Soli über einen Hip-Hop-inflektierten Beat losgelassen und bassgetriebener Funk mit mäanderndem Jazz-Piano verschränkt. Zum Ende hin schleichen sich so über ein gestrecktes Vocal-Sample-Lamento auf »Unaware of Love« hin zu den schubbernden House-meets-Dub-Torch-Song »And That’s the Story of Their of Their Love (Short Version)« – gut neun Minuten lang übrigens – und Cazeaux O.S.L.O.s sonorenen Overvoice-Reflektionen über das Wesen der Liebe an sich dann eben doch ein paar dunklere Schattierungen in den Sound, bevor ein schleppendes Soul-Sample eine Geste der liebesverlorenen Hoffnungslosigkeit ans Ende stellt. Prequel mag Produzent sein, ist aber in erster Linie DJ und arrangiert seine (Selbst-)Aussagen über Liebe und Verlust also vor allem aus Fremdmaterial – auch eine Art, sich bei so einem persönlichen Thema Statements mit Allgemeingültigkeit zumindest anzunähern.