Review

Mayer Hawthorne

How Do You Do?

Universal Republic • 2011

Der gute Peanut Butter Wolf dürfte sich ganz schön gewundert haben als er Mayer Hawthorne das erste Mal zu Gesicht bekam. Denn was er hörte, hielt er für Oldschool-Soul, alte Aufnahmen also, deren stimmliche Wucht garantiert nicht aus der Kehle eines Weißen stammt. Geschnitten hatte er sich. Mayer Hawthorne ist ein Blue Eyed Souler, wie er im Buche steht. Seine Wurzeln im Detroiter Soul, bei Marvin Gaye und den Supremes, einige Hip Hop-Ausflüge hinter sich, schlägt er auf seinem Major-Debüt eine einzigartige Brücke zwischen der Reminiszenz an gute, alte Motown-Klassiker und deren zeitgemäßer Aufbereitung. Über die kleinen Ausreisser Can†˜t Stop, auf der sich Hawthorne gesangliche(!) Unterstützung von Snoop Dogg holt, oder der Beach Boys- und Hall&Oates-Hommage Dreaming gewinnt How Do You Do langsam an Flow und reisst uns raus aus der Alltagstristesse. Hawthorne scheint etwas zurückgelehnter als auf dem Debüt, was dem Soul noch mehr Authentizität verleiht. Überhaupt: In jeder Sekunde wirkt es so, als hätte Hawthorne den Soul verinnerlicht. So massenkompatibel jeder Track hier grundsätzlich sein mag, so ehrlich und ungekünstelt wirkt das, was dahinter steckt. An dieser Stelle hätten die Urväter dieses Sounds wohl ihren Hut gezogen.