»Reicht jetzt auch mit der Twerkerei«, dachten sich wohl Crooner Mayer Hawthorne und Jake One den man eigentlich eher als Zuständigen für Kopfnickmomente kennt.. Mit »Tuxedo» liefert das Duo eine erfrischend naive Alternative zum längst verrohten Sound, der sonst so die Ü30-Tanzfächen beherrscht. Zwar geht es letztlich um das gleiche (»Get U Home«), jedoch wesentlich subtiler und deshalb auch gehaltvoller. Snapbacks müssen der Fliege weichen und die Lederleggings dem Abendkleid. Eine längst überfällige Notwendigkeit. Und so schwingt zu »Do It», dem Zugpferd der Platte, intuitiv das Tanzbein anstelle des Steißbeins. Zwar ahnte man schon zu Zeiten von »Where Does This Door Go«, dass da was im Busche sei. Nun bekommt dessen Intro aber eine andere Gewichtung. Well played. Die erste Hälfte der Platte ist schon sehr tanzbar, jedoch noch ein wenig zaghaft. So, als würde man sich gerade erst kennenlernen. »Groove», das einzige instrumentale Stück, kommt da gerade recht. High Noon auf der Damentoilette. Denn nach dem Interlude, haben sich die Produktionen des einstigen Rhymesayers-Schützling Jake One erst so richtig warm gegrooved. Schnell ist dann geklärt, wer mit wem nach Hause geht. Irgendwie deplatziert ist die erste Singleauskopplung dann aber doch, die dem roten Faden der Platte nicht ganz folgen mag und als letzter Song erst auftaucht, als schon an die ersten Rausschmeißer gedacht wird. Einer, der wenigen Makel, die das Projekt aber nicht weniger rund machen. Die Rückkehr von Mayer Hawthorne zu Stones Throw – dem Label, bei dem einst alles begann – scheint wohl doch mehr, als nur ein One Night Stand zu sein.
Tuxedo