Kann man heutzutage als Musiker guten Gewissens Funk-Selbstbewusstsein und Dream-Pop-Unbekümmertheit ausstrahlen? Okay, blöde Frage. Aber das Duo King Pari, bestehend aus Joe Paris Christensen und Cameron Kinghorn, scheint sie zu beantworten. In ihrem Song »Bad News«, der klingt, als wäre er für die jüngsten Präsidentschaftswahlen in den USA geschrieben worden, singen sie eindringlich »Try to have some fun«. So viel zur Sorglosigkeit. Musikalisch ist für Christensen und Kinghorn, die ursprünglich aus Minneapolis stammen, der berühmteste Sohn der Stadt, Prince, oft als Vorbild zu hören.
King Pari sind alles in allem weniger Rocker als vielmehr an den eleganten Aspekten von R & B und Funk interessiert. Hier muss auch nichts mehr erkämpft werden wie einst in den Siebzigern, sondern man hat den Eindruck, dass sich King Pari mit ihrem offenen Bekenntnis zu Spaß und Party entschieden für den Erhalt dieser Errungenschaften einsetzen. Nicht, dass sie jetzt verboten wären. Aber das Lachen kann einem schon mal vergehen. King Pari könnten unter Umständen sogar helfen, es wieder zu finden. Ihre bewusste Oberflächenpflege, die sie inzwischen von Los Angeles aus betreiben, hat deshalb so etwas wie »Tiefe«. Und ihr Debütalbum »There It Goes« kommt keine Minute zu spät.
There It Goes Tangerine Orange Vinyl Edition