Review

Apifera

Keep The Outside Open

Stones Throw • 2024

Jazz aus Los Angeles, schöne Sache, zumal dort die Sonne scheint – im Schnitt 263 Mal im Jahr, Tendenz sowieso steigend, muss man ja nur aus dem Fenster schauen. Da hört man dann: natürlich keinen Jazz. Jedenfalls nicht so, wie man sich das irgendwann mal vorgestellt hat. Aber jetzt ist jetzt und L.A. ein komisch kostbarer Fleck auf Google Maps. Apifera, eine Vierertruppe, macht dort schon ein paar Jahre geröstete Wellnessmusik, zum zweiten Mal für Stones Throw. Bei der ersten Platte hätten es sich die Hochkulturabteilungen noch leicht machen, weil schreiben können: Is Fusion, eh geil, tjoa!

[Features]

Mittlerweile ist die Sache ein bisserl komplizierter. Apifera tun nämlich so, wie man sich das vorstellen muss, wenn man weiß: Die mögen Madlib und Air und Pink Floyd und Squarepusher. Also alles, was man kategorisch gut finden darf. Zum Glück stülpt sich dieses offene »Outside« über das Album, klingt manchmal nach Glashausinfonien von Mort Garson und dann wieder wie die letzte Bedroompopkassette von einer Lagerfeuerband aus, sagen wir, Nebraska. Dass man dazwischen zwei Mal den Ocean Boulevard rauf und runter, ist auch nicht schlimm. Es scheint hier ja wirklich immer die Sonne.