Review

Tuxedo

Tuxedo II

Stones Throw • 2017

Mayer Hawthorne und Jake One widmen sich als Tuxedo der gemeinsamen Vorliebe für Disco, Boogie und G-Funk. Wie schon vor zwei Jahren. 2015 sorgte ihre komplett unironische Postdisco-Ästhetik für begeisterte Kritiken, was gut war, denn ohne gute Laune und Begeisterung tanzt es sich schlecht. Und »Tuxedo« steht für Tanzflächenmusik, für Retrovibes, die nicht abgestanden klingen. Das funktioniert auch 2017. Und weil winning teams eh besser die Finger von Veränderungen lassen, haben Tuxedo ihr zweites Album auch gleich mal wie den Vorgänger genannt, »Tuxedo« eben – allerdings mit einer römischen Zwei versehen. Ist das noch Konzepttreue oder schon Einfallslosigkeit? »I think it’s gonna be better/the second time around« singt Hawthorne im zweiten Song. Und auch wenn es Kindergarten ist, Lyrics wortwörtlich zu nehmen, wenig anderes bleibt einem übrig angesichts der stilechten Wiederkehr. Im Vergleich zum Debüt haben sich die Melodien auf »Tuxedo II« merklich angeglichen. Den souligen Uptempo-Nummern, die Tuxedos trademark sind, stehen zwischendurch wunderbar groovige Schnulzen gegenüber, klar, am Stück die Nacht durchtanzen wäre ja auch zu ambitioniert. Alles ist eingängig, vieles auf »Tuxedo« geht in die Beine. Trotzdem wirkt das Konzept auf Albumlänge mitunter eintönig. Zum Glück funken diverse Bläser und ein auf Kontra gebürsteter Bass dazwischen: Jake Ones Rhythmen retten über den Ausschaltimpuls hinweg. Zwar ist selbst das irgendwann vorhersehbar. Aber dafür kann man mitschnippen.