Entweder Oder – Entscheider: The Alchemist

20.07.2011
The Alchemist macht Dampf – man kennt das ja. Musikalisch zuletzt mit Oh No als Gangrene, eine Partnerschaft, die nun unter Hinzunahme von Roc Marciano zum Projekt Greneberg erweitert wurde. Wir stellten ihm ein paar Entscheidungsfragen.

Wir haben ein kleines Gespräch mit Alchemist geführt und wollten eigentlich ein paar klare Ansagen hören. Aber so einfach tickt der kreative Kopf des Alan Maman wohl nicht. Ein Gespräch über Ayahuasca, das Studiage, matschige Cheereos und Mobb Deep.

Tag oder Nacht?
The Alchemist: Am liebsten arbeite ich am Tag. Ach, obwohl… Ich muss das anders formulieren: Ich arbeite am liebsten, nachdem ich aufgewacht bin. Ich arbeite ungern, bevor ich schlafen gehe. Wenn ich also um Mitternacht aufwache oder um 4 Uhr morgens, dann ist das die Zeit, zu der ich beginne Musik zu machen. Ich bin einfach ein Tier: ich esse wenn ich hungrig bin, ich schlafe wenn ich müde bin. Ich folge keinerlei Muster. Zu meiner Unizeit hat man versucht mich anzupassen. Ich bin aber eine dieser Disketten, die einfach kaputt gehen, wenn man sie formatiert.

Produzierst du lieber allein oder zusammen mit anderen?
The Alchemist: Ich mag es mit anderen Producern im Studio zu sein. Zum Beispiel mit Oh No. Er kommt von einem anderen Planeten: Neburu. Ich glaube er kommt von Neburu. Er lässt Beats aus dem Nichts entstehen und beherrscht coole Zaubertricks mit Weed. Er ist ein cooler Typ.

High oder nüchtern?
The Alchemist: Die Beats, die ich mache, wenn ich nicht high bin, sind so unglaublich, dass ich Angst bekomme. Ich muss da echt aufpassen. Ich teile mir diese Momente ein. Meine besten Arbeiten habe ich ohne Weed produziert. Dafür war ich auf Heroin. Ich weiß nicht wie das passt. Momentan experimentiere ich mit Ayahuasca. Das ist cool.

»Die Beats, die ich mache, wenn ich nicht high bin, sind so unglaublich, dass ich Angst bekomme. Ich muss da echt aufpassen.«

The Alchemist
Wenn ich betrunken bin, kommt wieder eine andere Energie zum Vorschein. Disco. John-Travolta-Style.

Studio oder Stage?
The Alchemist: Das Stageo. Das Studiage. Am liebsten bringe ich das Studio auf die Stage. Ich nehme gerne ein paar einheimische Instrumente mit auf die Bühne, ein Regal und Töpfe und Pfannen. Ich lebe den Geist des Sun Ra Orchestra.

New York oder LA?
The Alchemist: Das ist eine schwierige Frage, kommt auf den Moment an. Ich mag auch die ganze Städte dazwischen und alle anderen Orten außen rum. Aber ich mag New York. Dort gibt’s ein paar nette Flecken.

DJ Muggs oder Havoc?
The Alchemist: Da kann ich keine Entscheidung treffen. Viele Producer inspirieren mich. Araab Muzik, Sid Roams, Evidence, Babu, No I.D., Nottz, Khalil, Jake One, Vitamin D, Sebb. Das geht weiter. Wir sind wie Cheerios. Du weißt, die letzten Cheerios in einer Schale mit Milch und wie die aneinander kleben. So sind alle Produzenten. Wie matschige Cheerios.

Return Of The Mac oder Stepbrothers?
The Alchemist: Ich habe gehört, dieser Prodigy ist ziemlich gut. Ziemlich talentiert. Gerade ist er sehr fokussiert. Er macht so viele Push-Ups wie er Reime schreibt. Beim Bankdrücken schafft er jetzt einen ganzen Truck. Das Mobb-Deep-Album wird super.