Guest Mix: Frinda di Lanco

13.07.2023
Frinda di Lanco kramt in Plattenkisten nach dem Sommer-Sound von früher. Mit ihrem Mix geht die Sonne trotzdem da auf, wo’s am besten ist: am nächsten Morgen.

Berlin ist nicht Caorle, aber ein Hauch von Hausmeisterstrand weht mit ihr ganz nah: Frinda di Lanco kennt die Vibes, das Gefühl. Vor allem früher, in den 1970ern, manchmal auch in den 80ern, da war das Leben noch doltsche wie die Eislutschker von Langnese und deshalb denkt man gern daran. Mit Frinda di Lanco geht das sehr gut. Die deutsche DJ sammelt Platten, die manche schon mal als »obskur« oder »seltsam«, jedenfalls aber »balearisch« oder ganz subtil als »psych-induzierten Afro-Italian-AOR-Library-Boogie« bezeichnet haben.

Frinda di Lanco, das ist Aperol und Limoncello Spritz, wachelnde Palmenbäume und Beinfreiheit in Leinenhosen. Frinda di Lanco findet dieses Gefühl nicht einfach auf der Straße, sie spürt ihm nach – in Plattenläden und überall dort, wo sie hinkommt, natürlich, dann aber vor allem in jenen Kisten, für die man sich bückend in die staubigen Ecken ehemaliger Existenzen vorwagen muss.

Disco? Mit Vergnügen!

Mit »Ciao Amore Baci« präsentiert Frinda di Lanco regelmäßig neue Fundstücke auf den Plattentellern. Die Partyreihe veranstaltet sie im Berliner Crack Bellmer zusammen mit Dolce-Vita-Discomeyer Hendrik Stein. Und das schon seit ein paar Jahren. Nebenbei fährt sie manchmal nach Erfurt oder Leipzig, aber auch in den Süden nach San Remo oder Sofia, wo sie den Leuten die Musik nicht mehr erklären muss. Weil das alles so viel Spaß macht, gibt es seit Corona auch ein Label: Avec Plaisir. Da kommt noch mehr. Aber erst mal kommen die Platten als Mix, den Frinda di Lanco für uns zusammengestellt hat. Die Spree glitzert heute besonders schön.