Und musikalisch? Ähnlich. Beyoncé war letztes Jahr von Kanye nichts Neues, und Kendrick Lamar hat gemessen am Vorgänger mit »Damn« schon fast ein normales Album gemacht. Als würden alle erstmal abwarten, die Schultern angezogen, ob nun der harte Regen fällt oder sich die Wolken doch noch auflösen.
Außer Future und Migos die richten sich nach keiner Wettervorhersage. Ihre Alben sind die dicken farbigen Ausrufezeichen unter Releases, die ihre Perspektiven in subtilen Halbsätzen finden. Ob es deswegen eines der viel beschrieenen schwachen Jahre war, was Neuerscheinungen betrifft? Im Gegenteil. Man musste nur etwas genauer und länger zuhören. Kaum ein Album, das einen beim Eintreten in der Flur angesprungen hätte wie ein läufiger Hund – stattdessen Knistern, Stimmen, Merkwürdiges im Zimmer am Ende des Ganges.
Weniger Hits, mehr Musik. Solche, die mit ihrer Entdeckung nicht gleich erobert ist. Davon haben wir 2017 eine Menge.
Du findest die Top 50 Albums 2017 im Webshop Kiekste.