Als Axel Pfaender seine neuerstandenes iPod-Soundsystem begutachtete, war er konsterniert. Sollte »das Auge nicht mithören«? Dieser Gedanke war die Geburtsstunde seines eigenen Soundsystems. Eines, das optisch mehr hergibt als die neuen, glatten und nackten Geräte aus dem Elektrofachgeschäft. Eines, das den analogen Style der alten Apparate wieder aufgreift. Das Ergebnis ist die Berlin Boombox. Ein aus Pappe gefalteter Ghettoblaster im Retro-Look, umweltfreundlich und mit erstaunlich gutem Sound, und kompatibel mit allen Smartphones und MP3 Playern. Alle benötigten Bauteile, von den passgenauen Boxen und dem Pappgehäuse bis hin zu den Mignon-Batterien kommen in einem kleinen Paket per Post und werden vom Endverbraucher dann selbst in Form gefaltet. Wer jetzt denkt, das Ganze erfordere handwerkliches Geschick oder ein Mindestmaß an Fachwissen, der irrt. Ganz ohne Werkzeug ist die Boombox, dank Bauanleitung in nur kurzer Zeit zusammengebaut. »Das kann jeder Idiot«, behauptet der Berliner Designer und Illustrator. Mit dieser innovativen Idee stieß Axel Pfaender sofort auf Anklang und so konnte der Musikliebhaber per Crowdfunding problemlos den finanziellen Grundstein für sein Vorhaben legen. Mit dem Geld seiner zukünftigen Kundschaft entstand schon bald die erste Auflage. 2.000 Pappebögen, entworfen, gedruckt, gestanzt und gefaltet in Berlin. Die Elektroteile ausgenommen findet nämlich die ganze Produktion und Herstellung in Deutschland statt. Ein rundum ökologisch-korrektes Design also, ganz im Sinne der Nachhaltigkeit. Das kultige Gerät ist visuell interessant und vereint Pfaenders Affinität für das Optische mit seiner Leidenschaft für Musik. Eine Freude für alle Nostalgiker.
Staple Design – »Mode ist Bullshit«
Porträt