Review

Achim Funk & Mr. Nylson

The Bridge To Yesterday

Newtold • 2016

Der Berliner Beatbastler Achim Funk und sein Mitstreiter Mr. Nylson unternehmen mit ihrem Debütalbum einen Brückenschlag zum Pausenhof der True School: Ihr Doppelalbum »The Bridge To Yesterday« trägt die Absicht bereits im Titel. Das Yesterday umreißt den East Coast Rap Sound der frühen Neunziger – und dorthin geht’s ohne Umzusteigen zurück. Die Platte steigt mit Sonnenbrille in die U-Bahn und macht Block Party mit alten Bekannten. Alle sind dabei: Nas und Big Daddy Kane rollen die Dices, Slick Rick und Guru werfen ein paar Körbe, KRS One und Reggie Noble legen ständig neue Steaks auf den Grill. Die saftigen, mit nicht zu wenig Fettrand. Neben Vocal Cuts von besagten Herren featured das Instrumental Hip Hop Album auch mal ganze Strophen von z.B. Q-Tip, während die Beats sich zwischen Eric B, EPMD und A Tribe Called Quest wohlfühlen. Sie verteilen gutgelaunte Schellen mit der Snare und kommen insgesamt mit ordentlich abgehangener Freshness rüber. Das sonnige Gemüt wirkt ansteckend, der eingängige Funk leistet sein Übriges. Genug Luft zum Atmen gibt’s auch: Achim Funk und Mr. Nylson reduzieren den musikalischen Flavour ihre Tracks angenehm runter. Auf Albumlänge ergibt das einen bemerkenswerten Beitrag zur Boom Bap Renaissance.