Eigentlich kennt man Alejandra Cárdenas als Musikerin – die mittlerweile in Berlin lebende Peruanerin verfolgt parallel eine akademische Laufbahn – unter ihrem Alias Ale Hop. Bekannt wurde sie durch diverse Kollaborationen, etwa mit der Perkussionistin Laura Robles, mit der sie als Agua Dulce afroperuanische Rhythmen mit E-Gitarre und E-Cajón zu pulsierendem Lo-Fi-Noise mutieren lässt. Oder durch ihre Zusammenarbeit mit dem kongolesischen Gitarristen Titi Bakorta, aus der das Album Mapambazuko hervorging.
Mit A Body Like Home verfolgt sie einen anderen, persönlicheren Ansatz. In 13 Songs und 15 Gedichten blickt sie auf die traumatische, von Kolonialismus und Rassismus geprägte Geschichte ihrer Heimat – und spürt nach, wie diese sich in die Körper der Bewohner:innen eingeschrieben hat.
Aufgewachsen ist Cárdenas im Peru der 1990er-Jahre unter der Diktatur von Alberto Fujimori – entsprechend verstört und verstörend sind ihre Erinnerungen. Assoziationsreiche Wortkaskaden stehen im Mittelpunkt der Tracks, untermalt von minimalistischen, dräuenden Soundcollagen, in denen sich Gitarrenklänge mit einer eindringlichen Geige mischen. Letztere steuerte Gibrana Cervantes, Komponistin und Improvisatorin aus Mexiko, bei. Fragmente peruanischer Folklore und mäandernde, oft kollidierende Melodien verbinden persönliche Narben mit kollektiven Wunden, die in der Geschichte verankert sind. So entstehen eindrückliche Stücke mit autobiografischer Grundierung.

A Body Like A Home