Alek Lee, in Tel Aviv geboren und heute in Athen lebend, hat den Balearic-Sound verinnerlicht – und spielt auf seinem neuen Album mit dessen Codes so frei wie zielsicher. Seine Stücke sind nicht bloß Hommagen an Ibiza-Klischees, sondern atmosphärische Tracks, die zwischen Tag und Nacht, Sonne und Mond, Club und Chill-out oszillieren. Der Groove pumpt langsam, die Klänge hallen lange nach, die Melodien sind freundlich – und darüber öffnet sich stets ein weiter Himmel.
Was Was Was ist mit zwölf Minuten das Herzstück des Albums: ein luftiger Dub-Jam mit Gitarre, der sich viel Raum lässt, ohne an Spannung zu verlieren. Generell gilt: Alek Lees Musik ist klar arrangiert, elektronisch geprägt und bevorzugt digital produziert. Zwischen den Elementen bleibt genug Luft, damit sich nichts überlagert oder drängt – stattdessen entfaltet sich eine offenherzige Wärme, die Verbindendes sucht.
Wo Alek Lee auf seiner EP Sfarot (2017) noch mit Kinderstimmen arbeitete, lässt er diesmal die Instrumente ganz für sich sprechen. Nur gelegentlich mischt sich eine verzerrte Gitarre ins klare Frequenzbild. Auch das trübt die Stimmung nicht – im Gegenteil: Diese Musik will Menschen zusammenbringen. Und sie kann es auch.

Cold Feet