Das passt perfekt zum dystopischen Über-Thema unserer Zeit: eine Sammlung von Tracks für Kriegsfilme und TV-Dokus. Alessandro Alessandroni schrieb und spielte sie zwischen 1969 und 1978 ein, auf Paesaggio Bellico erscheinen sie erstmals auf Tonträger. Alessandroni war nicht nur Komponist von Film- und Library-Musik sowie Multiinstrumentalist, sondern auch ein hervorragender Pfeifer, der etwa für Sergio Leones »Für eine Handvoll Dollar«, vertont von seinem Freund Ennio Morricone, die ikonische Melodie pfiff. Dieses charakteristische Pfeifen ist auch auf Paesaggio Bellico zu hören – ebenso wie die twangy Gitarre und der wortlose Gesang des von Alessandroni gegründeten Chors Cantori Moderni.
Die Musik macht das Grauen des Krieges hörbar, ebenso wie die menschlichen Emotionen, die er hervorruft. Alessandro Alessandroni baut Spannung meist mit atonalen Sequenzen auf, seine spielerischen, leichten Kompositionen versinnbildlichen das gute Leben im Schlechten. Dabei nutzt er Klangkörper unterschiedlichster Größen – von kleinen Bands bis hin zu Orchestern. Paesaggio Bellico wirkt wie ein homogenes Album und nicht wie eine zufällige Compilation aus verschiedenen Jahren.

Paesaggio Bellico